Bereits am Freitag, den 31.05.2024 erreichten die Stadt Ebersbach an der Fils Warnmeldungen zum Hochwasser. Im ganzen Land kündigten sich Starkregenfälle an, die den Katastrophenschutz in volle Alarmbereitschaft versetzten. Mittendrin die Feuerwehr in Ebersbach an der Fils! Stadtbrandmeister Christian Bruchner hat bereits am selben Tag um 20.30 Uhr nicht nur seine Mannschaften informiert, sondern auch die komplette Hochwasserausrüstung vorbereitet und noch einmal durchgecheckt. Auch der Bauhof, Stadtwerke, Kläranlage und die Stadtverwaltung rüsteten sich für den Ernstfall.

Der Samstag, 01.06.2024 war gerade mal gestartet, schon kam der erste Einsatz um 0.32 Uhr wegen überlaufenden Bacheinläufen. Was klein startete wuchs sich über die Tage zu einer großen Hochwasserkatastrophe in zwei Bundesländern aus. Die Feuerwehr in Ebersbach war mehr als gefordert: 83 Einsatzkräfte (aus Ebersbach und Stadtteilen) mit teilweise 48 Stunden Dienst am Stück und 12 Fahrzeugen im Einsatz. Bauhofleiter Mathias Leiz und Mitarbeiter waren mit gut 10 Personen und allen Fahrzeugen zur Unterstützung mit dabei. Auch die Kläranlage unter Leitung von Jürgen Pandurovic sowie die Stadtwerke unter der Leitung von Stefan Haag arbeiteten mit ihren Mitarbeitern vor Ort. Die Stadtverwaltung mit Bürgermeister Eberhard Keller, Fachbereichsleitung Manuela Raichle und Abteilungsleiter Gerd Richter bildeten den Krisenstab. Hier wurden evtl. anstehende Evakuierungen in der Raichberghalle vorbereitet, Warnungen für Gewerbetriebe und Bürgerschaft unterstützt und ein Infotelefon eingerichtet. Hierfür waren das Ordnungsamt sowie die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit involviert.

Stand Sonntag, 02.06.2024 um 12.00 Uhr wurden 64 Einsatzstellen abgearbeitet. Das sind nur die, die tatsächlich gezählt wurden – häufig haben alle Helfer auch links und rechts neben der eigentlichen Einsatzstelle helfend eine Hand angelegt. Schwerpunkt aller Problemlagen war jedoch die Filsachse mit ihren Zuflüssen. Der Fokus lag und liegt ganz aktuell in der Aufrechterhaltung der örtlichen Infrastruktur (Kläranlage, Wasserwerke und Stromversorgung). Derzeit werden hierfür sämtliche Sondereinsatzmittel wie Sandsäcke und Pumpen vorgehalten und werden auch die nächsten Tage nicht abgezogen werden können.

Welche Gebiete waren nun besonders gefährdet? Neben vielen Wohngebäuden im Uferbereich der Fils, die Kläranlage zwischen Ebersbach und Reichenbach, der Bauhof, die große Umspannstation der EnBW zur Stromversorgung, die B10 und die L1192. Außerdem der Gentenried und Fischerstraße samt Umgebung in Ebersbach. Aufgrund der Bauweise in Verbindung mit dem extrem hohen Wasserstand drohte hier besondere Gefahr. Die Bevölkerung wurde im betroffenen Gebiet von Tür zu Tür durch Feuerwehr, Bauhof und Ordnungsamt gewarnt. Der Damm wurde verstärkt und Gefahrenstoffe (Heizöl und anderes) mussten in überflutungssichere Bereiche gebracht werden.

Weiterhin ist der Grundwasserspiegel sehr hoch, dadurch sind zahlreiche Keller geflutet, insbesondere in den filsnahen Bereichen. Eine Entspannung kann hier erst in den nächsten Tagen eintreten.

Zusammen mit Rettungskräften, Bauhof, Kläranlage, Stadtverwaltung und weiteren Helfern haben auch die baulichen Maßnahmen einen Teil zu den deutlich minimierten Schäden in Ebersbach beigetragen. Bürgermeister Eberhard Keller: „Ich bedanke mich ausdrücklich für die hervorragende Arbeit von Feuerwehr, Bauhof, Kläranlage, Stadtwerke und allen Kolleginnen und Kollegen der Stadtverwaltung, die das ganze Wochenende, Tag und Nacht, selbstlos für die Bevölkerung im Einsatz waren. Auch ortsansässigen Landwirten und Betrieben sowie allen Helfern, die durch persönlichen Einsatz und mit Fahrzeugen und Material unterstützten, sei herzlich gedankt.“

Stand: Sonntag, 2.6.2024 um 16:00 Uhr / Diese Meldung wurde um 22:41 Uhr angepasst /